Phosphor-Recycling auf dem Klärwerk Hamburg
Auf dem Klärwerk Hamburg steht die weltweit erste großtechnische Anlage zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammasche. Die Recyclinganlage produziert aus rund 20.000 Tonnen Klärschlammasche 7.000 Tonnen hochreine Phosphorsäure1.
Aus Klärschlamm wertvolle Rohstoffe gewinnen
Abwasser ist eine wertvolle Energie- und Rohstoffquelle. Das Klärwerk Hamburg erzeugt aus dem Abwasser von über zwei Millionen Menschen aus der Metropolregion Hamburg Gas, Wärme, Strom und gewinnt mit dem Betrieb der Phosphor-Recycling-Anlage nun auch Phosphor zurück.
Während der Abwasserreinigung fallen jährlich rund 1,5 Mio. Kubikmeter Klärschlamm an. Dieser wird in der Klärschlammverbrennungsanlage von HAMBURG WASSER, auch VERA genannt, thermisch verwertet. Übrig bleibt eine Asche, die reich an Phosphor und anderen wichtigen Rohstoffen ist. Diese werden in der Phosphor-Recycling-Anlage, durch das patentierte REMONDIS TetraPhos®-Verfahren, zurückgewonnen. Neben Phosphor entstehen Gips für die Baustoffindustrie sowie Eisen-und Aluminiumsalze, die in der Abwasserreinigung zur Phosphat-Fällung eingesetzt werden. So werden mithilfe der Phosphor-Recycling-Anlage gleich mehrere Stoffkreisläufe geschlossen.
Das Verfahren
In der Phosphor-Recycling-Anlage kommt das REMONDIS TetraPhos®-Verfahren zum Einsatz, das Phosphor und marktfähige Sekundärrohstoffe in gleichbleibender Qualität und Verfügbarkeit zurückgewinnt. Hierfür wird die Klärschlammasche nasschemisch behandelt. Die Asche wird in verdünnter Phosphorsäure gelöst. Diese Phosphorsäurelösung reichert sich dabei mit dem Phosphatanteil der Asche an und wird anschließend in Selektionsstufen gereinigt. So lässt sich RePacid®-Phosphorsäure für die Herstellung von Phosphaten gewinnen.
Dem Betrieb der Hamburger Phosphor-Recycling-Anlage ging eine zweijährige Pilotphase voraus, die HAMBURG WASSER und REMONDIS im Jahr 2015 initiiert haben. Die Funktionsfähigkeit des Verfahrens konnte anschließend im industriellen Maßstab bestätigt werden.
Dieser Text wurde zuletzt am 6. November geändert.
- erwartete Produktionsleistung im vollautomatisierten Regelbetrieb [return]