Klärwerk Hamburg recycelt lebenswichtigen Phosphor aus Klärschlammasche
HAMBURG WASSER und REMONDIS gründen Gesellschaft zur Phosphorrückgewinnung
HAMBURG WASSER und REMONDIS Aqua haben am Montag, den 26. März die Hamburger Phosphorsrecyclinggesellschaft mbH gegründet. Die neue Gesellschaft setzt den Bau der weltweit ersten großtechnischen Anlage zur Rückgewinnung von Phosphor auf dem Klärwerk Hamburg um. 2020 soll die Anlage in Betrieb gehen und aus rund 20.000 Tonnen Klärschlammasche 6.500 Tonnen hochreine Phosphorsäure recyceln.
Der Gründung der Hamburger Phosphorrecyclinggesellschaft mbh ging eine zweijährige Pilotphase voraus, die HAMBURG WASSER und REMONDIS im Jahr 2015 initiiert haben. Der Probebetrieb bestätigte die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Damit ist das REMONDIS TetraPhos®-Verfahren das derzeit einzig bekannte am Markt, das Phosphor wirtschaftlich zurückgewinnt.
Phosphor muss in Deutschland zurzeit zu fast 100 Prozent aus anderen Ländern importiert werden. Das ist problematisch, denn Phosphor ist ein lebenswichtiger Rohstoff, dessen Vorkommen immer knapper werden. Die Bundesregierung hat daher vorgegeben, dass der Rohstoff in Deutschland ab spätestens 2029 aus Abwasser recycelt werden muss. Mit der neuen Anlage nimmt die Hamburger Phosphorrecyclinggesellschaft mbH dieses Problem frühzeitig in die Hand, trägt aktiv zur Ressourcenschonung bei und reduziert die Umweltbelastung. Für viele deutsche Großstädte übernimmt das Klärwerk Hamburg daher eine Vorbildfunktion auf dem Forschungsfeld der Phosphorrückgewinnung. Das Projekt wird seit Herbst 2017 durch das Bundesumweltministerium gefördert.
Pressemitteilung, 3. April 2018, Hamburg